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Zwei Tage im Rofan

Im letzten Jahr hatten die Kinder der Gruppe Hoizland (ehemals Rainding), gefragt nach ihren Wünschen fürs nächste Jahr, gemeint, so eine Hüttenübernachtung wäre doch einmal schön. Gesagt-getan: In der dritten Ferienwoche ging es los zur Erfurter Hütte (1834m) im Rofangebirge in Tirol.

Sowas erlebst du nur mit der Jugend DAV!!!!

Um 5 Uhr traf sich die Truppe in Tutting. Insgesamt machten sich fünf Jugendleiter (Günther, Martina, Stefan, Bernhard, Stefan) und 13 Teilnehmer auf den Weg nach Maurach. Nach etwa dreieinhalbstündiger Fahrt, auf der der ein oder andere noch etwas Schlaf nachholte, erreichte der DAV-Bus die Talstation der Rofan-Seilbahn, die später die Klettersteigausrüstung nach oben bringen sollte. Die motivierten Jungs und Mädels zwischen 8 und 16 Jahren machten sich aber natürlich zu Fuß auf den Weg: Immerhin hatte man sich während der Saison fleißig mit verschiedenen Wanderungen auf die nun folgenden ca. 890 Höhenmeter vorbereitet. Allmählich kristallisierte sich nach dem gemeinsamen Start heraus, wer mit welchem Tempo besser zurechtkam, sodass zwei Gruppen gebildet wurden, die jeweils ihre eigene Geschwindigkeit gehen konnten. Nach einem Zwischenstopp an der unbewirtschafteten Duraalm, von der aus man die Aussicht auf den Achensee genoss, wurde zum Treffpunkt Dalfaz-Alm marschiert, wo es Zeit für eine ausgiebige Mittags-Brotzeit war, wieder mit bestem Blick auf den Achensee. Danach wurden die letzten paar Höhenmeter in Angriff genommen. Um kurz nach 13.00 war die Erfurter Hütte erreicht und das 8er-Matratzenlager und die 4er-Kojen konnten bezogen werden. Anschließend gönnten sich alle ein kaltes Getränk auf der Panoramaterrasse, wieder mit Aussicht auf den See.

Da aber der Tag noch lange nicht zu Ende war, entschloss sich die gutgelaunte Gruppe, noch den kurzen Familien- und Übungsklettersteig direkt am Fuß der Hütte zu versuchen. Einigen Kindern machte das so viel Spaß, dass sie den Steig gleich mehrmals gingen. Auch der Spielplatz direkt an der Unterkunft wurde ausgiebig genutzt, bevor es Zeit fürs Abendessen war. Dabei gab es eine kleine Besonderheit: Valentin, eines der JDAV-Kids, hatte an diesem Tag seinen 10. Geburtstag und war trotzdem (oder deswegen?) mitgefahren, um mit seinen Spezln vom DAV feiern zu können. Also hatten die Jugendleiter sich mit dem Wirt zwecks einer Überraschung kurzgeschlossen, sodass Valentin einen Kaiserschmarrn mit Geburtstagskerzen spendiert bekam, groß genug zum Teilen mit allen anderen Kindern. Das beste war aber wohl, dass die vollbesetzte Panoramaterrasse ihm ein Ständchen gesungen hat. (Um das Video zu sehen, auf den Link drücken. 🙂 )

Ausgepowert waren einige der Kinder nach diesem Tag noch immer nicht, deswegen ging es für etwa die Hälfte der Gruppe am Abend weiter hoch zum Adlernest am Gschöllkopf (2040m), einer Aussichtsplattform auf einem Gipfel nicht weit von der Erfurter Hütte. Von dort konnte man den Sonnenuntergang über dem Rofan und dem Karwendel bewundern. Einige blieben aber auch verdientermaßen auf der Terrasse zum Kartenspielen.

Am nächsten Tag war nach einem ausgiebigen Frühstück die Haidachstellwand das Tagesziel, der erste Steig des Fünf-Gipfel-Klettersteigs und auch der einfachste. Eine Gruppe wollte den Klettersteig gehen, eine Gruppe auf dem Normalweg zum Gipfel hochwandern. Der Weg zum Einstieg war abwechslungsreich und gut zu bewältigen mit einigen steinigeren Passagen. Nach etwa eineinhalb Stunden war der Wandfuß erreicht. Ausnahmslos alle Kinder trauten sich in den B/C- Klettersteig, jeweils durch die Jugendleiter begleitet, die bei Bedarf nachsichern und weiterhelfen konnten. Die Jüngsten erhielten 1:1-Betreuung und gingen nur das erste Drittel, wo man gut in einer Querung aussteigen konnte. Die Älteren und Erfahreneren meisterten den vollständigen Klettersteig. Auf der Strecke gab es einiges zu sehen: Am Einstieg pfiffen Murmeltiere, am Ausstieg warteten, schon fast kitschig positioniert, Edelweiß und Enzian, dazwischen hörte man immer wieder Kuhglocken. Vom Gipfel aus ergab sich ein herrlicher Weitblick über das Inntal. Treffpunkt war im Anschluss wieder die Erfurter Hütte. Einige Jugendliche wagten sich dort noch an eine Fahrt mit dem Air Rofan, einem Skyglider, der eine Geschwindigkeit von 80 km/h erreicht und mit dem es vom Gschöllkopf aus rasant in die Tiefe geht. Anschließend war es Zeit, sich für die Heimfahrt zu rüsten. Eine Handvoll Kinder machte sich mit zwei Jugendleitern zu Fuß auf den Weg, dieses Mal über die direktere Strecke, der Rest beschloss, nun doch einmal die Seilbahn zu testen. Dann ging es mit Umweg über den Biergarten wieder zurück ins heimische Flachland.

Nachdem wir alle Kinder wohlgelaunt, sonnengebräunt, voll mit Eindrücken und angenehm erschöpft wieder zu Hause abgeliefert haben, verlangt die Hüttenübernachtung nach einer Wiederholung- nur mit mehr Nächten!

Text: Martina
Bilder: Martina und Bernhard

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