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Jugendleiter werden

Grundausbildung von Verena Pfefferkorn
Natur. Berg. Erlebnis
von 16. bis 22. August 2020.

Nach den begeisterten Berichten von Bernhard und Günther, die im Vorjahr schon in Bad Hindelang waren, machte ich mich am Sonntag nach Mittag mit riesengroßer Vorfreude auf den Weg nach Bad Hindelang. Gestartet in wunderbarem Sonnenschein empfing mich die JUBI mit einem ordentlichen Regenguss und Gewitter. Macht nichts, ich liebe die Natur und Gewitter liebe ich auch!Den Corona-Regeln entsprechend fand ich das Bildungszentrum ziemlich leer vor. Nur 6 Gruppierungen waren anwesend, und wir nur 10 Teilnehmer in der GA. Da lernt man schnell alle kennen. Und in den Zimmern für 6 Personen hat man zu zweit ordentlich Platz ,-)Am Sonntag starteten wir mit dem Abendessen, danach gab es eine sehr gelungene Corona-Präsentation von Martin, dem Hausleiter. Und anschließend durften wir gleich noch im Seminarraum Platz nehmen. Programm noch am ersten Abend – hätte ich nicht gedacht.

Nachdem wir alle unsere Erwartungen und Ziele für diese Woche an die „Wand“ gepinnt hatten, war klar, wohin die Reise gehen wird: Wir werden eine ausgewachsene Bergtour machen!

Das Wesentliche wurde also gleich mal auf die ersten beiden Tage komprimiert: Orientierung, Wegfindung, Planungsphasen und wichtige Punkte für eine Ausfahrt, die vielen Vorteile einer Mitgliedschaft im DAV und die besondere Stellung der JDAV. Wichtige Theorie.

Zu unserer großen Freude war die Bundesjungendleiterin Hanna Glaeser gerade selber mit einer Gruppe in der Jubi und wir durften sie kurzfristig mit all unseren Fragen löchern. Sehr beeindruckend, wie couragiert die Jugend im DAV ihre Themen einbringt und so vor allem Naturschutz, Inklusion und Gendergerechtigkeit in letzter Zeit ganz nach oben gebracht hat, damit hier auch wirklich etwas passiert.

Nach ein paar Gesprächen bei Frühstück und Abendessen auf der Terasse (unser coronabedingt zugewiesener Bereich), einem gemeinsamen Ausflug in die Kletterhalle nach Sonthofen und einer kleinen Wanderung auf den nahe gelegenen Hirschberg stand deutlich fest, dass wir etwas Neues wagen werden: drei Tage Biwak in den Lechtaler Alpen. Voller Tatendrang stürzten wir uns in die Vorbereitung. Nun galt es das soeben erlangte Wissen gleich anzuwenden. Die Gruppen Orientierung, Verpflegung und Material gaben Vollgas. Ich war Teil der Orientierung stand gleich vor dem Problem, dass wir für das Zielgebiet keine Karte hatten! Zum Glück hatte ich mir noch direkt vor meiner Abreise die Pro-Version von der Alpenverein.aktiv-App gegönnt. Also fingen wir an zu planen, diskutieren, zeichnen, rechnen…

Als und dann die Gruppen Verpflegung und Material alles auf die Stühle verteilten, was wir in die Rucksäcke packen sollten – zusätzlich zu unseren eigenen Sachen – da wurde mir erstmal schlecht. Und dann als der gepackte Rucksack auf meinen Rücken krachte noch einmal. Aber da hilft alles Jammern nicht. Da muss man durch. Für’s Team – und für eine unvergessliche Erfahrung! Ich bin stolz auf mich.

Denn auch wenn wir eher einer Karawane glichen, nachts vom Regen und morgens von den Schafen geweckt wurden, tagsüber die Sonne unsere Haut färbte, ein abendliches Gewitter uns rasche Improvisation abverlangte und der Sprung in einen Gebirgssee alte Frische erwachen ließ – das schwere Gepäck wurde zu leckerem Essen und Schutz vor allen Widrigkeiten und das Team zu einer wunderbaren Einheit. Vielen Dank an unsere Teamer Anton und Ben für euer Vertrauen und die wertvolle Unterstützung. Wir wissen, dass es auch euch eine Freude mit uns war!

Wir trennten uns wie wir uns trafen – im Regen. Der Abschied fiel uns allen schwer. Besonders meinem Auto, das sprang nicht mehr an… Ich denke, das war ein Zeichen. Ich werde wieder kommen, Jubi. Versprochen!