Schon lange war es geplant gewesen, nun klappte es endlich: Die Jugend des Passauer Alpenvereins machte sich bei Prachtwetter auf den Weg ins Klausbachtal bei Ramsau, um bei einer Führung des LBV etwas über die wiederangesiedelten Bartgeier zu erfahren.
Um 10.00 Uhr traf sich die Gruppe aus Kindern und Eltern mit Rangerin Magda an der Nationalpark-Infostelle Hintersee am Klausbachhaus. Dort werden seit 2021 junge Bartgeier ausgewildert. Zunächst wurde das Haus selbst erkundet, in dem man so einiges über den Nationalpark Berchtesgaden und seine Bewohner lernen kann. Eine Live-Kamera zeigt die jungen Bartgeier und lädt zum Beobachten ein, übrigens auch online per Webcam. Die Führung mit der Rangerin begann kurz darauf direkt im idyllischen Garten des Hauses, wo die Gruppe schon einiges über Ausrottung, Wiederansiedlung und Verbreitung der Wildvögel erfahren konnte.
Dann startete man auf dem stetig ansteigenden Weg durch den schattigen Wald Richtung Bartgeierhöhle. Immer wieder legte die ausgesprochen engagierte Rangerin dabei Stopps ein und erzählte Interessantes zu den Nationalparks Deutschlands, die sogenannte „vertikale Wildnis“ im Nationalpark Berchtesgaden, die durch die extreme Höhendifferenz innerhalb der Region entsteht, oder aber auch die hitzige Debatte über die Rückkehr des Wolfes. So gestalteten sich die etwa 500 Höhenmeter Aufstieg auch für die Jüngsten kurzweilig. Dazu trugen auch die zahlreichen Begegnungen auf der Strecke bei, z.B. mit einem bestens ausgestatteten Fotografen, der den Kindern seine Nahaufnahmen der Vögel zeigte und damit noch einmal mehr Neugier weckte.
Tagesziel war ein eigens vom Nationalpark und dem LBV eingerichteter Info- und Aussichtspunkt, von wo aus man mithilfe von Spektiven einen guten Blick auf Sisi und Nepomuk, die beiden im Mai ausgewilderten Junggeier, hatte. Aber es gab hier noch viel mehr zu entdecken: Am Infostand konnte man z.B. Bartgeierfedern sehen und anfassen oder die eigene Flügelspannweite mit der eines dieser großen Vögel vergleichen. Mehrere Ranger erklärten alles Wissenswerte und beantworteten geduldig die Fragen der JDAV-Kids. Neu war dabei sicher den meisten, dass sich diese mittlerweile seltenen Alpenbewohner ausschließlich von Knochen ernähren. Anschließend nahm die Gruppe noch Kurs auf die urige Halsalm, an der es eine ausgiebige Brotzeit mit selbst hergestelltem Käse und hausgemachtem Kuchen gab.
Als man gegen 17.00 Uhr wieder im Tal ankam, ließen alle Teilnehmer erst einmal zur Abkühlung die Füße in den Hintersee hängen. Hungrig von der Anstrengung wurde dann noch beim Oberwirt in Ramsau eingekehrt und ausgiebig Karten gespielt. Auf dem Nachhauseweg gab es den letzten Zwischenstopp zu einem wohlverdienten Eis in Tittmoning.
Text/Bilder: Martina